1. Botschaft an meine Nachfolger – Wer ich bin
Ein Wort zu dir
„Mein Lieber,
es ist nicht außergewöhnlich, dass ich jetzt zu dir spreche. Ich wende mich direkt an meine Mitmenschen, an meine Schwestern und Brüder, die ihr seid, unabhängig davon, ob ihr es wisst. Zu meinen Lebzeiten konnte ich dies in meiner menschlichen Form als Jesus von Nazareth tun. Nach meinem irdischen Tod spreche ich euch durch meinen Geist an, den Heiligen Geist, den ihr selbst in euch erkennen dürft, um zu meinen Boten zu werden und den Auftrag meiner Nachfolge zu erfüllen.
Ich spreche euch unterschiedslos alle und zu jeder Zeit an. Ihr dürft euch meine ständige Präsenz, um ein euch bekanntes Bild zu benutzen, wie einen Radiosender vorstellen, der immer auf Sendung geschaltet ist. Ihr selbst entscheidet, ob ihr zum Empfänger meiner Botschaften werdet. Auf diese Weise löse ich mein Wort von der Wiederkehr in eure Welt ein.
Aber ihr seid nicht alle bereit, meine Stimme in euch zu vernehmen, die damit verbundenen Impulse anzunehmen und sie sprachlich auszudrücken. Deshalb freue ich mich, dass du dich zur Verfügung stellst, meine Anregung aufnimmst und in deiner Weise weiter vermittelst, indem du sie aufschreibst und öffentlich machst.
Du siehst auf das, was mir euch mitzuteilen dringend erscheint, aus der Perspektive deiner ganz persönlichen Erfahrungen. Das macht deine Umsetzung meiner Hinweise wertvoll für Menschen, die wie du bereit sind, sich damit auseinander zu setzen, um ihren Weg zur Erlösung zu finden.
Es zeigt gleichzeitig, dass eure Sicht auf Gott immer ein Ausdruck eures individuellen Verhältnisses zu Gott ist und dass es nicht den einen Gott gibt, der allein wahr ist. Ihr könnt die absolute Wahrheit Gottes nicht begreifen, sondern ihr erfahrt Gott als unmittelbare Erfahrung in euch selbst und die Früchte dieser Erfahrungen spiegeln sich in eurer konkreten Begegnung mit der Welt wider. Deshalb habe ich gesagt, dass ihr an den Früchten eures Daseins erkennbar seid, nicht an euren Behauptungen.
Auch wenn ihnen das oft Anfeindungen, persönliche Nachteile bis hin zum Verlust ihres Lebens brachte, hat die befreiende Wahrheit, die an das Erkennen des Heiligen Geistes gebunden ist, in meinen Boten alle Ängste und Zweifel überwunden, so dass sie frohen Herzens zu wahren Verkündern meines Wortes wurden, wie auch du es wirst, indem du meinen in dir wirkenden Geist in deine Worte fasst.“
Ein Wort zu euch
„Meine Lieben,
mein Anliegen besitzt heute größere Aktualität als je zuvor. Ihr könnt dies feststellen, wenn ihr euch unaufgeregt mit dem derzeitigen Zustand eurer Welt und ihrer Zivilisation auseinander setzt. Deren unerlöster Zustand zeigt sich an immer krasseren Symptomen der Bedrohung eurer materiellen Existenz und der Auflösung und Zerstörung all dessen, was ihr an Werten und Erkenntnissen über euch selbst im Laufe eurer Entwicklungsgeschichte gewonnen habt.
Der über Jahrhunderte betriebene Missbrauch mit meiner Lehre hat euch abgestumpft und unempfänglich für meine Worte der Wahrheit werden lassen. Ihr zweifelt nicht nur an denen, die sie heute noch verkünden, sondern auch an meinen Worten selbst.
Deshalb ist es in eurem eigenen Interesse dringend erforderlich, dass ihr euch von allem verzerrenden mentalen Ballast befreit, der sich wie Schimmel um meine Person und mein Wort gelegt hat und es dadurch ungenießbar werden lässt. Die heute notwendige Aufklärung muss das Geheimnis der Wahrheit offenbaren, die ich den Menschen zu meinen Lebzeiten in Form von Gleichnissen und Lehrsätzen übermittelt habe. Es ist zu eurer Rettung dringend erforderlich, dass ihr mein Wort nicht nur versteht, sondern in eurem Leben umsetzt.
Deshalb hat jede aufklärende Botschaft aus dem Herzen derer Bedeutung, die sich von meinem Geist erreichen lassen, so auch die hier verkündeten.
Warum ich da bin
Ich wende mich als der Christusgeist an jeden von euch und bin daher nicht mehr an die Form meines Leibes gebunden. Die historische Person Jesu ist dem Weg alles Vergänglichen gefolgt. Deshalb beginne ich meine Botschaft mit dem Hinweis darauf, dass der formlose Geist, der mich als Person beseelt, nicht von dem Körper abhängt, der ich als Jesus gewesen bin, sondern unvergänglich, ewig ist.
Das ist die verborgene Wahrheit hinter dem Ereignis meiner Auferstehung, die ihr als Mythos begreifen müsst, um sie zu verstehen und nicht als historische Begebenheit. Ich verweise deshalb darauf, dass ihr eure Projektionen auf die Wiederkunft meiner körperlichen Person in eure Welt als Illusion erkennt.
Es ist die gleiche Illusion wie jene, die lange vor meiner Zeit in der antiken Welt, die ihr heute als heidnisch bezeichnet, immer wieder die Menschen in ihren Bann zog. Sie erwarteten von Gottessöhnen die Erlösung von ihrem schweren Erdendasein, weil sie noch nicht erkennen konnten, welche strukturelle Störung ihrer Denkmuster und davon verursachte Verhaltensweisen für ihr Leid verantwortlich waren. Meine Auferstehung ist der Mythos, in dem sich die unsterbliche Präsenz meines Geistes, des Christusgeistes, verbirgt.
Ich weiß, dass euch das vielleicht schockiert. Deshalb bitte ich euch, meiner Wahrheit in euch nachzuspüren, ehe ihr Protest schreit und euch von dieser Botschaft abwendet. Ihr werdet mich nur verstehen und mir nachfolgen können, wenn ihr diese Wahrheit akzeptiert. Ich bin nicht durch den Heiligen Geist als Wahrheit in euch präsent, um euren falschen Bildern von mir zu entsprechen, sondern um euch wach zu rütteln.
Es ist die Wahrheit dessen, den ich meinen Vater nenne und der auch euer Vater ist. Ich benutzte diesen Begriff, weil er euch vertraut ist und Vertrauen erweckt, in seine Güte, Fürsorge, Verantwortung und Gerechtigkeit. Ihr dürft allerdings diesen Begriff nur als Titel sehen, als Hinweis auf etwas, das euren Verstand weit übersteigt.
Zu leicht erliegt ihr der Versuchung, Vorstellungen von einer Person damit zu verbinden, vor der ich euch warnen möchte. Jeder eurer Versuche, Gott zu erklären, führt zu einem mentalen Konstrukt, zu einem Haufen Gedanken, der allein dazu dient, dass ihr euch mit ihm identifizieren könnt. Dann meint ihr zu wissen, was oder wer Gott ist und verteidigt diese Meinung als euren Glauben. Was dabei entsteht ist das Ego, das sein Recht-Behalten-Wollen mit allen Mitteln einschließlich der Gewalt verteidigt.
Ihr vermeidet diesen katastrophalen Fehler vieler eurer Mitmenschen nur, indem ihr dem Hinweis folgt, den nach der Überlieferung Gott selbst Moses gegeben hat: Mach dir kein Bild von mir.
Das bedeutet Verzicht auf jede gedankliche Vorstellung von Gott. Wenn ihr Gott als eine Person missversteht, erliegt ihr einem Irrtum, den der Vorgang menschlicher Projektion verursacht. Ihr erschafft auf diese Weise als mentales Konstrukt einen Götzen, an den ihr glaubt. Die Konstruktion des Verstandes, ein Haufen Gedankenformen, der den Glauben an diesen Götzen festlegt, ist das Dogma, Grundlage jeder Ideologie. Es führt euch von Gott weg.
Versucht daher nicht, mit dem Verstand zu erfassen, wo es mit dem Herzen zu erkennen gilt, mit Worten zu benennen, was mit Worten nicht auszudrücken ist.
Nur die nicht beschreibbare Wahrheit wird euch erleuchten in der Hingabe an das, was ihr als meinen Geist in euch fühlen könnt. Es ist das Formlose, das auch euer wahres Sein ausmacht. Es wird fühlbar in euch, wenn ihr in der Hingabe mit dem Nicht-Verstehen einverstanden seid.
Meine Wahrheit findet auch durch den Schreiber dieser Worte zu euch, in der Form, die sich ihm als meine Wahrheit enthüllt. Ich nehme seine Bereitschaft an, mir zu dienen und setze dabei auf seine Einsichten, die ihm als Suchender und Bittender als Gnade zuteil wurden.
Ich betone angesichts eures Dranges nach Bedeutung und Prominenz, dass diese Übermittlung den Vermittler weder erhöht, noch erniedrigt, weder auszeichnet, noch zu etwas Besonderem macht. Er ist einfach offen dafür, in sich zu hören, was euch jetzt von mir als wichtig mitzuteilen ist. Verurteilt ihn nicht, dass er meine Botschaft mit seinen Worten zum Ausdruck bringt und sich damit in die Gefahr begibt, missverstanden zu werden.
Ich bin der geduldige Hirte, als den ihr mich beschrieben seht, und ich werde es für jeden von euch bleiben bis zur Erlösung aus der Knechtschaft des Ego, mit der ihr euch auseinander setzen müsst. Diese Erlösung ist jedoch kein Selbstläufer.
Es ist kein Zufall, dass ich in der heutigen Zeit verstärkt präsent bin und mich aller Mittel und Möglichkeiten bediene, euch zu erreichen. Warum ich das tue? Weil ich der Weg, die Wahrheit und das Leben bin und euch auf eurem Weg dahin zur Seite stehe. Ihr sollt erkennen wie ich es erkannt habe, wer ihr wirklich seid und was eure Bestimmung ist, die euch in diesem Körper unter diesen Bedingungen in diese Zeit geführt hat.
Mit meinem ersten Erscheinen auf dieser Erde habe ich Verantwortung übernommen, und ihr werde ich gerecht. Dies gilt insbesondere hinsichtlich des Missbrauchs meiner historischen Person und ihrer Wahrheit als Mittel zur Machtausübung und Manipulation. Die Richtigstellung eurer Sichtweise auf meine Rolle als Lehrer und Mensch ist mir Verpflichtung.
Es gibt sie, die unüberhörbar warnenden Stimmen, die auf das Ende der jetzigen Zivilisation auf dieser Erde hinweisen und es gibt die Zeichen und Symbole dafür, dass diese Endzeit herannaht. Auch die Sehnsucht der Millionen unterdrückter, ausgebeuteter und versklavter Menschen nach Erlösung ist heute so lebendig wie zu meiner Zeit.
Über den uns alle verbindenden Heiligen Geist habe ich gegenwärtig viele Menschen inspiriert, ihre Stimmen als Mahner zur Umkehr zu erheben. Sie werden auch gegenwärtig selten gehört, oft ignoriert, verspottet und verfolgt oder manipulativ ins Gegenteil verkehrt. Das habe auch ich so erfahren müssen, doch ich werde nicht müde, zu euch zu sprechen und ich stelle mit großer Hoffnung fest, dass eure Bereitschaft wächst, den Weg des Friedens und der Liebe zu finden, der sich nicht nur in mir verkörpert hat, sondern den zu gehen euer aller Auftrag ist.
Wer ich bin
Ich war zur Zeit meiner Erdenform ein Mensch, wie Ihr es seid, von Eltern gezeugt und von einer Mutter geboren. Dass meine Mutter eine Jungfrau war, ist eine Legende; nicht einmal besonders originell, weil sie aus bereits bekannten und vielfach verbreiteten antiken heidnischen Wunschvorstellungen auf mein Leben projiziert wurde. Ihre Jungfräulichkeit ist der Mythos, der auf ihre Unschuld hinweist, auf ihre Freiheit vom Ego-Geist.
Ich betone, dass ich nicht mehr Gottes Sohn bin, als auch ihr Gottes Kinder seid.
Was uns unterscheidet ist die Tatsache, dass ich die Ewig Eine Wahrheit in mir erkannt, mich ihr geöffnet und sie gelebt habe. Das war meine Aufgabe, mit der ich in völliger innerer Freiheit in diese Welt eingetreten bin. Ich habe die göttliche Essenz in mir sichtbar werden lassen als das Licht, welches die Dunkelheit erleuchtet und die Unbewusstheit aufgehoben hat, in der die Menschen damals gelebt haben und in der sie heute überwiegend noch immer leben.
Die Gegenwart des Ewig Einen Lebens in mir zu fühlen, ist die Freude des Seins, die ich euch als das himmlische Reich verkündet habe. Dass ich dieses Leben auch in euch und allen Geschöpfen fühle, ist wahre Liebe. Sie hat damals meine Anziehungskraft bewirkt und sie tut es heute noch.
Ich habe nichts anderes getan, als diese zeitlose göttliche Wahrheit in einer Weise zu verkünden, die meine Zuhörer als solche in sich fühlen und verstehen konnten, wie auch ihr sie in euch fühlen könnt, wenn ihr euch darum bemüht.
Dieses Bemühen bleibt euch jedoch nicht erspart und kann euren Weg zur Wahrheit mühevoll werden lassen. Ich habe euch darauf hingewiesen und euch gesagt, dass ihr suchen, bitten und anklopfen müsst, um der Gnade der Erkenntnis teilhaftig zu werden, die euch zur Erlösung führt. Mein Weg war dafür das Beispiel, dem ihr folgen sollt.
Niemals seid ihr durch meinen Tod gleichsam automatisch erlöst worden. Eure Erlösung ist eure Aufgabe, zu der ich als Lehrmeister körperlich in eure Welt gekommen bin und geistig bleiben werde, bis ihr sie erfüllt habt. Diese Aufgabe erschöpft sich nicht darin, an mich zu glauben. Sie erfordert eure Nachfolge auf dem Weg der Erkenntnis eurer eigenen Täuschungen, des dadurch erzeugten Leids und die Befreiung von jeder Anhaftung an die Formen dieser Welt, die nur Requisiten sind in dem Spiel auf der Bühne des formgebundenen Lebens. Das Ziel des Spiels ist Erkenntnis, Gottesbewusstsein oder Erleuchtung. Jeder Begriff dafür ist nur ein Hinweisschild, nicht das Gemeinte selbst, dass sich mit Worten nicht ausdrücken lässt.
Warum ist das so? Weil Worte Werkzeuge, selber Formen sind, während das reine Bewusstsein, der Heilige Geist oder der Christusgeist, wie immer ihr ihn nennen mögt, formlos wie das Göttliche selbst und von diesem nicht zu trennen ist.
Die göttliche Wahrheit des Seins hat sich nicht nur in meiner Person, sondern vor mir und nach mir in einer ganzen Reihe anderer Männer und Frauen offenbart. Es ist vordringliches Anliegen dieser Wahrheit, sich auch in euch zu offenbaren. Ihr seid dafür bestimmt. Das ist die tiefere göttliche Absicht eures zeitlich begrenzten Aufenthalts hier auf dieser Erde.
Mein Reich ist nicht von dieser Welt
Mein Leben wurde durch die damals herrschenden Männer der jüdischen Kirche gewaltsam beendet. Um dies zu erreichen, haben sie sich mit ihren Unterdrückern und Besatzern, den Römern, verbündet und mich als eine Gefahr für deren Herrschaftsanspruch verleumdet. Doch hat mein Märtyrertod die Authentizität meiner Lehre nachhaltig unterstrichen. Deshalb musste sie so verändert werden, dass sie hinfort keine Gefahr mehr für die Autorität der staatlichen und kirchlichen Macht bedeutete.
Von meinem Erscheinen erhofften sich die Menschen meiner Zeit ihre Erlösung von dieser Macht, die sie unterdrückte und am Boden festhielt. Das Reich Gottes auf Erden sollte bald Wirklichkeit werden und war verbunden mit der Hoffnung auf das Ende aller Unterdrückung.
Ich habe damals bereits darauf hingewiesen, dass mein Reich nicht von dieser Welt ist, deren König ich niemals zu werden gedachte. Ich habe euch vielmehr aufgezeigt, dass die Strukturen der Unterdrückung, unter denen ihr so leidet, in euch selbst erlöst werden müssen, indem ihr davon ablasst, euch mit den Formen dieser Welt gleichzusetzen, zu identifizieren. Damit habe ich den Samen in die Erde gelegt, der heute aufgehen muss, um euren Fortbestand zu sichern.
Alle eure bisherigen Versuche, das Reich Gottes auf Erden kraft eures Verstandes zu erschaffen, endeten in Katastrophen, weil sie die Erbsünde der Identifikation mit den Formen dieser Welt nicht berücksichtigten und auf der Basis ihres alten Ego-Denkens eine neue Welt erschaffen wollten. Stellvertretend verweise ich dazu auf den Kommunismus.
Doch die äußere Welt ist stets ein Spiegel eures inneren Geisteszustandes und wenn dieser sich nicht verändert, bleiben alle Versuche der Verbesserung im Außen erfolglos. Es ist eben nicht so, wie eure Ego-Vordenker behaupten, dass das Sein, und sie meinen das materielle Sein, das Bewusstsein bestimmt.
Sie verwechselten Bewusstsein mit Verstand. Ihr braucht nur auf eure heutige Situation in eurer vom Verstand dominierten Welt zu blicken um zu ermessen, wohin euch diese Gleichsetzung mit dem Verstand bringt: an das Ende eurer Welt.
Ich bin nicht Gott
Meine ausdrückliche Aufforderung zur Nachfolge auf meinem Weg wurde gefälscht in die Forderung mich anzubeten. Deshalb wurde ich zum Gott gemacht. Euch wurde erklärt, dass euch mein Tod bereits erlöst hätte, ihr brauchtet nur an mich zu glauben.
Und was bedeutete das? Ihr könntet euch aller eigenen Bemühungen enthalten, die erforderlich sind, mir wirklich zu folgen. Statt dessen gibt euch die Kirche einen Katalog mit Anweisungen für angepasstes Verhalten, den zu übertreten oder auch nur in Frage zu stellen, viele Jahrhunderte mit einem grausamen Tod geahndet wurde. Ihr stellt selbst fest, dass auf diesem Weg keine Erlösung erfolgt ist, sondern eine Festschreibung der Zustände, die ihr zu verändern wünscht. Ihr habt meinen Weg, der ein innerer Weg ist, über euren Bemühungen im Außen vollkommen vergessen.
Doch damit nicht genug. Eure Verfehlungen sollten euch, soweit ihr euch nicht als reumütige Sünder in den Schoß der Kirche begebt, selbst nach eurem Tod in die Hölle bringen, in der ihr im ewigen Feuer schmoren werdet.
Ich frage euch, ob ihr darin die liebende Sorge des Schöpfers für seine Geschöpfe sehen könnt. Den angepassten, unterdrückten Menschen wurde, mit dem Glauben an mich verbunden, die Befreiung von ihren irdischen Lasten im Himmel verheißen, wenn sie sich nur still genug zu verhalten und ihr Los auf Erden widerspruchslos zu tragen bereit fanden.
Ich benutze immer wieder den Begriff des Vaters, wenn ich Gott meine. Jetzt sage ich euch, dass es keinen Begriff gibt, der die Wahrheit dessen wiedergeben könnte, was sich dahinter verbirgt. Vielleicht ist es besser, den Begriff des Ewig Einen Lebens anstelle Gott zu verwenden, weil dieser zumindest nicht sofort Projektionen des menschlichen Verstands auslöst. Was mit Gott gemeint ist, kann von euch nicht verstanden sondern nur erlebt werden. Und dieses innere Erleben ist ein Fühlen, das in euch einen Raum öffnet, der weit über den Verstand hinaus geht. Nennt ihn Bewusstsein.
Insofern vergesst alle Vorstellungen eines strafenden, rächenden oder rettenden Gottes. Das Ewig Eine Leben ist ein großes Geheimnis, das sich dem menschlichen Verstand nicht erschließt. Der Verstand ist ein lediglich ein Werkzeug, sicher ein brillantes, mit dem ihr die mit euren Sinnen wahrgenommenen Formen der Welt als eure Wirklichkeit beschreibt. Doch das ist nur die vergängliche Oberfläche einer Wirklichkeit, die sich aus der formlosen Ewigkeit Gottes materialisiert hat, um sich wieder in ihr zu verlieren, im ständig wechselnden Spiel der Formen.
Es ist euch nicht gegeben, das Geheimnis des Ewigen mit dem Verstand zu erfassen. Ihr könnt euch von diesem Geheimnis berühren lassen und diese Berührung ist ein Fühlen, das nur erlebt, aber nicht mit Worten beschrieben werden kann. Aber dieses Erkennen Gottes in euch ist es, das euch aus dem Dunkel eurer Unbewusstheit in des Licht des Bewusstseins führt, weit über euren Verstand hinaus. Ihr erlebt es als den Frieden Gottes, der höher ist als alle Vernunft.
Der allein auf den Verstand fixierte Mensch allerdings kann sich damit nicht zufrieden geben. Was er nicht begreifen kann, sucht er zu etikettieren, als wäre damit eine Erklärung möglich. Auf diese Weise hat er mich zum Gott erhoben und in eine Dreifaltigkeit eingebettet, die sehr schnell zum Dogma der Machtstruktur wurde, die sich Kirche nennt.
Diese Macht kann nicht akzeptieren, dass der Heilige Geist, dem ich mich öffnete und der durch mich wirkt, bereits vor mir und auch nach meiner physischen Existenz stets präsent war. Viele Menschen haben sich von diesem Geist berühren lassen und gleich mir ihr Licht offenbart.
Da dieses Licht stärker ist als die Dunkelheit, haben die Mächtigen stets versucht, es zum Verschwinden zu bringen, indem sie seine Träger verschwinden ließen und noch heute am liebsten verschwinden lassen, wenn nicht körperlich, so doch wenigstens in die Bedeutungslosigkeit und das soziale Abseits.
Ich bitte Euch deshalb: betet mich nicht an. Wacht auf und erkennt, wer ihr wirklich seid: Töchter und Söhne des Ewigen. Ich habe euch niemals gebeten, mich über euch zu erheben, sondern euch aufgefordert, mir nachzufolgen auf meinem Weg und das Licht sichtbar werden zu lassen, das ihr auch in euch zum Leuchten bringen sollt.
Wenn ihr zur Ernte geht, bleibt ihr nicht am Baum stehen und betet ihn an. Ihr pflückt die reifen Feigen, damit sie euch munden. Ich bin der Baum. Meine Früchte sind der Heilige Geist und sein Geschmack ist die Liebe, die ihr nur erfahrt, wenn ihr erntet und euch die Früchte zu eigen macht.
Ihr sollt lernen, das wirklich Heilige am Leben zu erkennen, das ihr seid, von eurem Vater erschaffen zu eurer und zu seiner Freude. Fühlt diese Freude, die jedes Detail eurer menschlichen Form bestimmt, fühlt sie als die Liebe, auf die letztlich alle Formen zurückgehen, die die äußere Welt bilden.
Erkennt das Potential, das ihr zu leben bestimmt seid: durch euer Sein Liebe und Freude auszustrahlen, das göttliche Licht in euch aufleuchten zu lassen und es nicht unter den Scheffel zu stellen, wozu ich euch bereits vor zweitausend Jahren aufgefordert habe.
Ich bin der Mann, dem ihr heute noch immer als Bettler um Almosen entgegen tretet. Doch diese Hoffnung erfülle ich nicht, da sie dem göttlichen Prinzip widerspricht, nach dem ihr euch selbst befreien müsst. Ich ermutige euch vielmehr darin, einen Blick in die alte Kiste zu werfen, auf der ihr am Wegrand sitzt und bettelt. Ihr haltet es nicht für notwendig, hinein zu schauen. Ich bin der, der euch dazu auffordert. Im Gleichnis findet der Bettler die Kiste bis zum Rand angefüllt mit Gold.
Erst wenn ihr euch zur ernsthaften Suche entschließt, wenn ihr anklopft und bittet, werdet ihr in euch finden, was ihr im Außen vergeblich sucht, das Reich Gottes, von dem ich euch immer wieder sage, dass es nicht hier oder dort, sondern nur in euch selbst zu finden ist. Ihr fragt, was das Reich Gottes in euch ist, auf das ich euch hinweise? Reines, vom Verstand unberührtes Bewusstsein, das Sein, ausgedrückt durch durch das „Ich bin“.